Ibn Chaldūn, auch bekannt als Ibn Khaldūn, war ein berühmter arabischer Gelehrter des 14. Jahrhunderts. Er wurde 1332 in Tunis, dem heutigen Tunesien, geboren und starb 1406 in Kairo, Ägypten.
Ibn Chaldūn ist vor allem für sein Werk "Muqaddimah" (auch bekannt als "Prolegomena" oder "Einführung in die Geschichte") bekannt. Dieses Werk gilt als eines der ersten und bedeutendsten Werke der Soziologie und Geschichtswissenschaft und behandelt Themen wie die Entstehung von Gesellschaften, die Entwicklungen von Staaten und die Zyklen von Aufstieg und Niedergang von Zivilisationen.
Ibn Chaldūn entwickelte eine einzigartige Theorie des sozialen Wandels und der historischen Dynamik. Er betonte den Einfluss von sozialen, wirtschaftlichen und klimatischen Faktoren auf die Entwicklung von Gesellschaften. Seine Theorie des "asabiyya" (soziale Solidarität oder Gruppenzusammenhalt) spielt eine wichtige Rolle in seiner Erklärung für den Aufstieg und Niedergang von Zivilisationen.
Ibn Chaldūn hatte einen breiten Wirkungsbereich und beeinflusste viele spätere Denker und Gelehrte, einschließlich europäischer Aufklärungsdenker wie Montesquieu und Marx. seine Arbeit wurde im Westen erst im 19. Jahrhundert wiederentdeckt und anerkannt.
Abgesehen von seiner Arbeit in der Soziologie und Geschichtswissenschaft war Ibn Chaldūn auch ein bekannter Gelehrter in anderen Bereichen wie Politik, Wirtschaft und Philosophie. Er hatte verschiedene politische und akademische Positionen in verschiedenen Ländern Nordafrikas inne und widmete sein Leben der intellektuellen Forschung und Verbreitung des Wissens. Er gilt als einer der wichtigsten Denker des mittelalterlichen islamischen Goldener Zeitalter.
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